Gedichte mit Zeichnungen von Hans Scheuerecker
310 Seiten, 30,5 x 22,0cm
Auflage
50 nummerierte und signierte Exemplare mit jeweils einem handschriftlichen Text von Steve Sabor und einem Aquarell von Hans Scheuerecker
Produktion
Buchbinder: Reinhard Kußagk
Bezug
Edition Nachtlabor bei technosatz Cottbus, 2006
ISBN 978-3-9809347-3-2
wenige Restexemplare zum Preis von 120 Euro
Leseproben:
Abgesehen von sich selbst
Natürlich
ist dein neues Leben spannend
Mit Verrückten
tanzend durch die Nacht
auf dem Seil Vulkan
Schönheit Kunst Geschmack ringsum
verbotene Rendezvous bei geheimnisvollen Damen
Frühstück am Nachmittag
mit Sekt & Philosophie & Frauen
die Mann schon immer mal
kennen lernen wollte
Mit Gefahr Leidenschaft Verrat
dem Versuch
über Genzen zu gehen
schwelgen in Rausch & Luxus
Spannender jedenfalls als dein erstes
mit Kindern Arbeit Pflicht
Keine Frage
Nur eine bleibt dennoch
…Ist es auch richtiger
Ankunft im neuen Leben
Time to destination
4 h 15
bleibt noch Zeit
tief Luft zu holen &
für drei Drinks
von der Stewardess
3 h 20
dann wird alles
werd ich anders
Die Beweise sind vernichtet
Kein Zeugnis mehr von gestern
Zurück blieb nur ein Schatten
2 h 31 Zehntausend über Meeresspiegel
schwerelos auf Wolken schwebend
wär das doch wahr
Nein nein bloß Illusion &
die sind ab heut verboten
Gleich regiert reine Realität
1 h 43 Beginn bei Null
die Karten neu gemischt
Und Mancher Manche glaubt
im Ärmel hab ich noch ein As
Es eilen Versprechen mir voraus
die nicht zu halten sind
50 minuts
wir starten den Anflug auf…
Ein Reflex von Früher
Nimm die nächste Maschine retour
Auch den Weg selbst verbaut
Konten Karten sind gelöscht
10 minuts
Ein Empfangskommando steht bereit
Es war ja so gewollt
Na dann
wünsch ich dir
eine gute Landung
Anschlag ist schon längst
Ich wandle hart
am Rande
der Verzweiflung
Das Maß ist voll &
jedes Fass läuft über
geht nichts mehr rein
Eine Frage nur
von Stunden Tagen
eines Anlasses bis ich
die Beherrschung verlier & auf meinen Recht
besteh Nicht mehr mit nicht mehr weiter zu machen
Egal dann was der Tropfen zu viel
Ein Blick… in die Zeitung…Deine
gelangweilten Augen schauen sie auf mich…
aus dem Fenster der Bahn
rüttelt sie durch Straßen trostlos grau
der Stadt die ich nie verlassen…
auf Kontoauszüge Werbeplakate Weihnachtsdekoration
Die Ansichtskarte aus den Urlaubsgebieten Afrikas
der Anruf vom Anwalt
das Lächeln des Gerichtsvollziehers
eine überfahrne Katze…
Der Auslöser wird so nichtig sein
wie endgültig die Verweigerung
Beschleunigt
Tage wie offene Wunden
die Nächte ein Strudel Das Karussell
hält nie mehr an dreht schneller sich
Runde für Runde
Es kann nicht anders sein
Wenn das endet
dann endgültig
mit dem großen Knall
Letzte Hoffnung bleibt
die Wiederkehr des schon Gewesenen
In einer flüchtigen Minute
wachst du auf & denkst
Auch diesen Ausflug überstanden
Mann gewöhnt sich dran
Irrsinn halt Auf
hohem Niveau
Es ist doch schön…
plätschert Regen
laut aufs Dach
liegst du im Dunklen wach
wartet ein Sturm
der Welt fort bläst
auf das Zeichen nur
von dir von dir
der sich verliert in
ungekannten Gedanken
…wenn Himmel leuchten
am Ende eines Tages der
morgens schon verloren schien
Menschen Orte
mehr halten
als sie versprachen
langsam Ruhe einzieht weil
alles was zu tun war
getan
…gibt die Zeit
uns Recht später
wenn wir es nicht mehr haben
Leerlauf
Man kann diese Spiele
weiter spielen Jahr
um Jahr Na klar
Das schadet so wenig
wie es nutzt &
plätschert vor sich hin
Kämpfe Schlachten Sieg Verlust finden
woanders statt Als Beobachter bin ich
geübt Alles bleibt am Ende fad
Es fehlt nicht an Kraft
Protagonist zu sein Nur
eine Idee Wofür
Gutes halb & Böses so gut
wie nie & wenn dann
gegen Nächste & sich selbst
Die Umstände Standpunkte Argumente sind abgewogen
Letztes Risiko ist minimiert
der Standard hoch
Angekommen in der Warteschleife
gefühlte Bewegung Null
rotieren um den Kern
Die Frage ist doch
Schaff ich es
den Schritt zu gehen
über mich hinaus
Mehr Glück als Verstand
Das Finanzamt
prüft sich selbst & zahlt
erstattet rück Dreimal
gut Abendessen
mindestens
Im Warteraum
gelangweilt genervt geblättert
in Irgendwaszeitschriften Doch dann
stand da plötzlich dieses Gedicht
von H Eine Offenbarung
Durch Straßen Massen Gedränge
gestolpert grau Kälte nur gefühlt
bis ein Mensch Gesicht
leuchtet so stahlt dass
man noch Leben Wärme spürt
Seit Jahren Theater gemieden
Diesmal drängt der Freund
komm mit Na gut Damit
er Ruhe gibt & später
wars wunderbar
Eine Bekannte
flüchtig von früher
ruft an & sagt Bin heute mal
wieder in der Stadt & wollte
hören wies dir geht
Getroffen
ohne gezielt
zu haben
Auch so etwas
kommt vor
kommt vor